Comment pratiquer l’allemand tout en s’amusant ?
L’atelier de théâtre en allemand, mené par Helene Schreilechner, notre lectrice autrichienne et Jonas Meir, notre lecteur allemand offre cette opportunité. Les participants peuvent ainsi s’exercer à la langue allemande et expérimenter la scène avec des exercices et des improvisations ludiques. L’objectif est de proposer une approche du corps et de la langue dans une ambiance de groupe bienveillante où chacun peut essayer, se tromper et recommencer. L’atelier se déroule en allemand mais le recours au français est toujours possible. C’est là que nous avons rencontré Jan notre sympathique étudiant allemand en ERASMUS. Il a accepté de nous raconter son expérience personnelle sous forme de lettre.
Lettre de …..
Bonjour à toutes et à tous !
Mein Name ist Jan, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Deutschland. Normalerweise verbringe ich meinen Alltag damit, an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz den Master Mediendramaturgie zu studieren. Im September 2024 habe ich dann aber die Koffer gepackt und bin nach Paris gefahren, wo ich vier Monate lang mit dem Erasmus-Programm an der Université Sorbonne Nouvelle im Département Cinéma et Audiovisuel studiert habe! Ich freue mich sehr darüber, dass ich euch von diesen Monaten erzählen darf.
Schon oft habe ich mich gefragt, woran ich mich wohl noch am meisten erinnern werde, wenn ich als alter Opa noch einmal an diese Zeit zurückdenke…werde ich an die wunderschönen Straßen und Gebäude der Stadt denken? Oder angesichts der vielen Treppen und langen Wege in der Metro wieder Fußschmerzen bekommen? Oder wird mir beim Gedanken an die köstlichen Croissants wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen?
Nein. Für mich wird wahrscheinlich immer meine Unterkunft am meisten in Erinnerung bleiben. Denn: Ich habe vier Monate lang auf einem kleinen Motorboot gelebt! Diese Idee ist mir gekommen, nachdem die Wohnungssuche in der meistbesuchten Stadt Europas ausgesprochen unerfolgreich gewesen war – Not macht eben erfinderisch! Und so kam es dazu, dass ich vier Monate lang das kleine Bötchen „Mon Batoo“ in einem Hafen an der Marne anmietete, circa 15 Minuten mit dem RER von der Universität entfernt. Während diese Idee am Anfang noch sehr romantisch war (Frühstück an Deck mit Blick auf den Fluss), wurde es im Winter dann doch sehr…kalt. Außerdem konnte ich im Oktober ein Mal nicht zur Uni gehen, weil durch Hochwasser mein Steg überflutet wurde und ich nicht mehr vom Boot runterkam! Das Leben an Bord war also ein großes Abenteuer, das ich ganz sicher nie wieder vergessen werde.
Wenn ich meine Zeit mal nicht an Bord von „Mon Batoo“ verbracht habe, war ich meistens damit beschäftigt, die ausgesprochen sehenswerte Stadt Paris zu besichtigen. Die Highlights waren hier ein Tagesausflug nach Auvers-sur-Oise, eine Seine-Rundfahrt bei Nacht und die Besichtigung der frisch wiedereröffneten Notre-Dame. Auch von dem kulturellen Angebot wie dem Festival d’Automne oder den vielen kleinen Kinos konnte ich sehr profitieren!
Natürlich kam aber auch das Studieren in den vier Monaten nicht zu kurz – schließlich bin ich dafür überhaupt erst nach Paris gekommen. Schnell wurde mir klar, dass das studentische Leben in Frankreich viel strenger und verschulter als in Deutschland ist. Ich musste mich anfangs also erst an lange Uni-Tage ohne Pausenzeiten gewöhnen und einen langen Atem für Seminare entwickeln, die eher wie eine Vorlesung funktionieren. Und dann wäre da ja noch die kleine Kantine, für die man Schlange stehen muss…bei uns in Mainz ist die Mensa zehnmal so groß!
Trotz meiner Verwöhntheit konnte ich aber auch viele neue Impulse aus dem Unterricht mitnehmen. Ich habe tatsächlich in dem ein oder anderen Seminar mehr gelernt als ich es in zwei Seminaren in Deutschland getan hätte! Was ich außerdem besonders an der Sorbonne Nouvelle wertschätzte, war das Angebot des Service Arts et Culture! Die vielen kostenlosen Vorführungen und Kurse, die dort für die Studierenden angeboten werden, bereichern das Leben am Campus Nation ungemein und sind essentielle Ergänzungen eines Studiums im kultur- und medienwissenschaftlichen Bereich! Ich werde dieses Angebot in Deutschland sehr vermissen!
Mein Sprachniveau hat sich natürlich auch nochmal verbessert, sodass ich mich mit ganz vielen netten Menschen bi- und trilingual verständigen konnte. Mit großer Dankbarkeit stelle ich fest, dass durch meine Zeit an der Sorbonne Nouvelle internationale Freundschaften mit Studierenden aus Frankreich, Großbritannien, Italien und anderen Ländern entstanden sind, die sicherlich bis über die Zeit in Paris herausgehalten werden!
Unterm Strich hat sich dieses viermonatige Abenteuer also auf jeden Fall gelohnt!
Falls ihr jetzt auch auf die Idee gekommen sein solltet, auf ein Boot in Paris zu ziehen…macht das lieber im Sommer! Da ist die Hochwassergefahr niedriger und ihr müsst nicht mit Heizdecke und Wärmflasche schlafen…
Euer Jan!
EM